Neuer Blog-Artikel

30.08.2016

 

Es fällt mir heute etwas schwer meine Gedanken zu ordnen, immer wieder schweifen meine Gedanken ab, denn heute morgen begann der Tag für mich schon mit einem Albtraum. 
Lena´s sowieso schon piepsige und sehr verschwommene Stimme war weg. Es kamen nur noch ein paar stöhnende Geräusche, mehr war da nicht. Ich merkte das sie mir was sagen möchte aber ich konnte sie nicht verstehen. Verzweifelt ließ ich sie es immer und immer wieder wiederholen doch da sich die Lippen kaum bewegten konnte ich auch von denen nicht ablesen. Dann schossen mir Tränen in die Augen und somit könnte ich auch nichts mehr sehen, ich fühlte mich so hilflos. Erst mit dem buchstabieren einzelner Buchstaben und der Kreuzworträtsel geübten Oma kamen wir da drauf das Lena Stracciatella Joghurt wollte. 
Es ist eine entsetzliche Erfahrung für mich gewesen, das ich sie nicht verstehen könnte. 
Mit dem Palliativteam, das heute morgen da war, haben wir dann das weitere Vorgehen und die weiter Medikation besprochen. Ich habe festgestellt, das bei Lena der Speichelfluss nicht mehr richtig funktioniert, deshalb hat sie auch Probleme beim essen. Es bleibt immer alles am Gaumen oder den Zähnen hängen. Auch das Trinken funktioniert immer schlechter, sodass die Ärzte überlegen ob eine Magensonde das Richtige wäre. Vor allem in Anbetracht dessen, das Lena keinen Hunger und keinen Durst leiden soll.
Das Thema mit der Magensonde ging mir dann den ganzen restlichen Tag noch nach. 
Ich hatte heute einen Termin Freiburg, sodass ich, dank Oma und ehrenamtlichen Kinderhospizmitarbeiter eigentlich etwas frei hatte. Doch meine Gedanken wanderten immer wieder zu Lena und zu dem was vor uns liegt. So nutze ich die Zeit im Auto um mich auszuheulen. 
Lena war froh als ich wieder zu Hause war, sie klagte immer wieder über Schmerzen, wollte aber nicht das ich ihr etwas gebe, aus Angst wieder einzuschlafen.

Mein Arzt fragte mich heute ob ich vor dem Tod meiner Tochter Angst hätte und ich sagte ihm, "nein Angst hab ich keine, es macht mich nur unsagbar traurig, denn es bricht mir das Herz"

Kommentar schreiben

Kommentare: 0